Berlin, 15. Oktober 2025 — Ein brisanter Fall sorgt aktuell in der deutschen Medienlandschaft für Aufsehen: Der Laptop einer taz-Korrespondentin wurde nach Informationen von turi2 „sehr wahrscheinlich durchleuchtet“. Der Vorfall wirft ernste Fragen über den Schutz journalistischer Daten, Pressefreiheit und mögliche Eingriffe in redaktionelle Arbeit auf.
Taz in Alarmbereitschaft: Verdacht auf Überwachung
Wie turi2.de berichtet, steht der Verdacht im Raum, dass das Arbeitsgerät einer Auslandskorrespondentin der Tageszeitung taz einer unautorisierten Datenprüfung unterzogen wurde. Der Zugriff soll sich im Zuge einer Auslandsreise ereignet haben – offenbar ohne Wissen oder Zustimmung der Journalistin.
Die Redaktion der taz reagierte mit deutlicher Kritik. Man sehe den Vorgang als „massiven Eingriff in die journalistische Arbeit“ und fordere eine umfassende Aufklärung. Laut ersten internen Analysen deutet alles darauf hin, dass das Gerät gezielt durchsucht oder zumindest technisch überprüft wurde.
Ein Sprecher der taz erklärte:
„Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst. Journalistinnen und Journalisten müssen weltweit darauf vertrauen können, dass ihre Arbeitsgeräte und vertraulichen Informationen geschützt bleiben.“
Pressefreiheit Unter Druck
Der Fall fügt sich in eine wachsende Zahl von Berichten über potenzielle Eingriffe in journalistische Arbeit – sowohl im Ausland als auch innerhalb Europas. Der Verdacht, dass Daten einer taz-Korrespondentin ausspioniert oder kopiert wurden, löst deshalb Besorgnis in der gesamten Medienbranche aus.
Das Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Reporter ohne Grenzen (RSF) haben laut turi2 bereits reagiert. Beide Organisationen fordern Transparenz und lückenlose Aufklärung des Vorfalls.
RSF-Sprecherin Lisa Hennig betonte:
„Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das ein gefährlicher Präzedenzfall für die Pressefreiheit. Journalistinnen und Journalisten müssen in der Lage sein, vertrauliche Quellen zu schützen – ohne Angst vor Überwachung.“
Politische Reaktionen: Forderung nach Aufklärung
Auch aus der Politik kommen erste Reaktionen. Mitglieder des Bundestags-Ausschusses für Digitales und Inneres fordern von den zuständigen Behörden Klarheit, ob und wie deutsche Journalistinnen im Ausland überwacht werden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte an, den Fall „aufmerksam zu prüfen“ und mit den betroffenen Redaktionen in Kontakt zu treten. Aus Regierungskreisen heißt es, man wolle „alle rechtlichen und diplomatischen Wege ausschöpfen“, um den Schutz journalistischer Arbeit zu gewährleisten.
Oppositionspolitiker fordern indes schärfere Maßnahmen zum Schutz sensibler Pressedaten. Grünen-Abgeordneter Konstantin von Notz erklärte, es dürfe „keine Grauzonen bei der Überwachung von Journalistinnen und Journalisten“ geben.
Taz Setzt Auf Digitale Sicherheit
Die taz kündigte an, ihre internen IT-Sicherheitsmaßnahmen weiter auszubauen. Dazu gehören verschlüsselte Kommunikationswege, spezielle Sicherheitssoftware sowie verstärkte Schulungen für Mitarbeitende im Umgang mit sensiblen Daten.
Ein IT-Experte der Zeitung erklärte, man habe den betroffenen Laptop bereits forensisch untersucht. Erste Hinweise deuten auf eine mögliche externe Manipulation hin, die während eines Aufenthalts im Ausland erfolgt sein könnte.
„Wir wissen noch nicht, wer dahintersteckt – aber das Vorgehen war eindeutig professionell“, heißt es aus taz-internen Kreisen.
Journalistische Freiheit in Gefahr?
Der Vorfall mit der taz-Korrespondentin rückt erneut die Frage in den Mittelpunkt, wie sicher Journalistinnen und Journalisten heute arbeiten können – insbesondere in Krisenregionen oder autoritär regierten Ländern.
In den vergangenen Jahren waren bereits mehrfach Fälle bekannt geworden, in denen Reporterinnen und Reporter von internationalen Überwachungsprogrammen betroffen waren. Dabei gerieten auch Recherchen zu sensiblen Themen wie Migration, Korruption oder Geheimdiensten ins Visier.
Medienwissenschaftler Prof. Dr. Henning Lang ordnet den Fall ein:
„Wenn eine renommierte Zeitung wie die taz betroffen ist, zeigt das, wie verwundbar selbst etablierte Medienhäuser geworden sind. Pressefreiheit bedeutet heute auch: digitale Sicherheit.“
Forderung Nach Internationalem Schutzstandard
Reporter ohne Grenzen fordern nun ein internationales Abkommen zum Schutz journalistischer Daten im digitalen Raum. Ziel sei es, den Zugriff auf journalistische Hardware oder Kommunikationsdaten nur unter strengsten rechtlichen Auflagen zu erlauben – unabhängig vom Aufenthaltsland.
Zudem solle die Europäische Union prüfen, ob bestehende Datenschutzrichtlinien für Journalistinnen und Journalisten verschärft werden müssen.
Fazit
Der mutmaßliche Zugriff auf den Laptop einer taz-Korrespondentin sorgt für Unruhe in der deutschen Medienwelt. Sollte sich der Verdacht der technischen Durchleuchtung bestätigen, wäre das ein gravierender Angriff auf journalistische Freiheit und Datensicherheit.
Die taz will die Ermittlungen in enger Abstimmung mit Behörden und Sicherheitsexperten fortsetzen – und kündigt an, den Fall auch international öffentlich zu machen.
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