Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beim jüngsten EZB Zinsentscheid am Donnerstag entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen. Damit bestätigt EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die Geldpolitik vorerst auf Stabilität setzt, nachdem die Inflation in der Eurozone weiter rückläufig ist. Der Beschluss signalisiert eine vorsichtige Haltung der Notenbank angesichts einer sich abkühlenden Konjunktur in Europa.
EZB Zinsentscheid: Leitzins bleibt bei 4,5 Prozent
Beim aktuellen EZB Zinsentscheid wurde beschlossen, den wichtigsten Leitzins – den sogenannten Einlagensatz – weiterhin bei 4,5 Prozent zu halten. Diese Entscheidung folgt auf mehrere Zinspausen in den letzten Monaten, nachdem die Zentralbank zuvor in einer historischen Straffungsphase die Zinsen in Rekordtempo angehoben hatte.
Lagarde erklärte in der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid, die bisherigen Maßnahmen zeigten Wirkung:
„Wir sehen eine deutliche Abschwächung des Preisdrucks. Gleichzeitig bleibt das Wachstum in der Eurozone schwach. Deshalb ist es derzeit angebracht, die Zinsen stabil zu halten.“
Analysten werten den Schritt als Zeichen, dass die EZB nun den Übergang von einer Phase der Inflationseindämmung zu einer vorsichtigen Wachstumsstützung einleitet.
Hintergrund: Inflation sinkt, Wachstum stagniert
In den vergangenen Monaten hat sich die Inflation im Euroraum spürbar abgeschwächt. Nach den aktuellen Daten von Eurostat lag sie zuletzt bei rund 2,4 Prozent, nur knapp über dem Zielwert von 2 Prozent. Die sinkenden Energiepreise und eine nachlassende Nachfrage in vielen Mitgliedsstaaten haben den Preisdruck verringert.
Gleichzeitig bleibt die wirtschaftliche Dynamik schwach. Besonders in Deutschland, Frankreich und Italien zeigen sich Anzeichen einer technischen Rezession, was den Handlungsspielraum der EZB einschränkt. Ein weiterer Zinsschritt nach oben hätte das Risiko erhöht, die Konjunktur zusätzlich abzuwürgen.
Deshalb war der EZB Zinsentscheid für viele Ökonomen keine Überraschung. Die Notenbank signalisiert nun, dass sie die Entwicklung der Inflation und der Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten genau beobachten wird, bevor über mögliche Zinssenkungen im Frühjahr 2026 entschieden wird.
Christine Lagarde betont „datenabhängige Entscheidungen“
EZB-Chefin Christine Lagarde machte deutlich, dass die zukünftige Geldpolitik weiterhin datenabhängig sein wird. Das bedeutet, dass neue Konjunktur- und Inflationsdaten entscheidend für weitere Maßnahmen sind.
„Wir werden keine voreiligen Schritte unternehmen. Es ist noch zu früh, über Zinssenkungen zu spekulieren“, so Lagarde in Frankfurt.
Die EZB will sicherstellen, dass die Inflation dauerhaft zurück auf das Zielniveau fällt, bevor geldpolitische Lockerungen in Betracht gezogen werden.
Reaktionen der Finanzmärkte auf den EZB Zinsentscheid
Die Finanzmärkte reagierten zunächst gelassen auf den EZB Zinsentscheid. Der Euro notierte nach der Entscheidung leicht schwächer gegenüber dem US-Dollar, während die Renditen europäischer Staatsanleihen geringfügig zurückgingen.
Banken und Investoren hatten bereits erwartet, dass die Zentralbank keine neuen Zinsschritte wagt. Viele Marktbeobachter rechnen nun damit, dass der erste Zinssenkungsschritt im zweiten Quartal 2026 erfolgen könnte, sollte die Inflation weiter fallen.
Die Aktienmärkte zeigten sich nach der Entscheidung stabil. Besonders europäische Immobilien- und Finanzwerte legten leicht zu, da stabile Zinsen den Finanzierungsspielraum dieser Branchen stützen.
Was bedeutet der EZB Zinsentscheid für Verbraucher und Unternehmen?
Für Verbraucher bedeutet der aktuelle EZB Zinsentscheid, dass sich Kreditzinsen und Sparzinsen vorerst kaum verändern werden. Baufinanzierungen bleiben im Vergleich zu den Vorjahren teuer, während Tagesgeldkonten weiterhin moderate Renditen bieten.
Unternehmen profitieren von einer vorübergehenden Zinspause, da sich Kreditkosten nicht weiter erhöhen. Das könnte besonders für kleine und mittlere Betriebe (KMU) in der Eurozone eine Entlastung darstellen.
Ausblick: Wann kommt die erste Zinssenkung?
Viele Ökonomen halten eine erste Zinssenkung der EZB im Jahr 2026 für wahrscheinlich, sofern die Inflation stabil unter 2,5 Prozent bleibt. Allerdings warnen Experten vor zu großer Euphorie: Sollte sich die geopolitische Lage verschärfen oder die Energiepreise erneut steigen, könnte die Notenbank gezwungen sein, ihre vorsichtige Linie beizubehalten.
Christine Lagarde betonte abschließend, dass die EZB alles tun werde, um Preisstabilität zu gewährleisten, ohne das fragile Wirtschaftswachstum zu gefährden.
Der EZB Zinsentscheid von Oktober 2025 markiert somit eine Phase des Abwartens – ein Balanceakt zwischen Inflationsbekämpfung und Konjunkturstützung, der die Weichen für die europäische Wirtschaft 2026 stellen wird.
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